Keuchhusten

Keuchhusten ist eine hoch ansteckende Infektionskrankheit, die meist durch das Bakterium Bordetella pertussis ausgelöst wird. Deswegen trägt diese Krankheit auch den Namen Pertussis. Viele Leute sprechen umgangssprachlich auch vom Stickhusten. Der Beginn ähnelt einer Erkältung, entwickelt sich dann aber schnell zu stakkatoartigen Hustenattacken. Für Säuglinge ist der Keuchhusten besonders gefährlich, da die Hustenattacken zu lebensbedrohlichem Atemstillstand führen können.

Der Erreger Bordetella pertussis überlebt nur durch den Menschen. Im Jahre 2003 erkrankten auf der ganzen Welt trotz wirksamem Impfstoff 17 Millionen Menschen. 90% der Erkrankten lebten in Entwicklungsländern. An der Krankheit starben in diesem Jahr circa 280.000 Menschen. Keuchhusten wird über Tröpfcheninfektion bei engem Kontakt übertragen. Wer mit dem Erreger in Kontakt kommt, erkrankt mit einer 80- 100% Wahrscheinlichkeit. Die Inkubationszeit beträgt sieben bis 21 Tage. Gegen Ende der Inkubationszeit beginnt die Ansteckungsfähigkeit. Immunität gegen Keuchhusten garantiert weder die Impfung, noch eine durchgemachte Erkrankung. Man sollte sofort zum Arzt gehen, wenn man den Verdacht auf Keuchhusten hat oder der Husten wochenlang anhält, denn hustenhemmende Medikamente sind bei Pertussis wirkungslos. Die Krankheit wird mit Antibiotika, meist Erythromycin, behandelt.

Die am häufigsten vorkommenden Komplikationen bei Keuchhusten sind Lungen- und Mittelohrentzündungen. Diese lassen sich durch einen Anstieg von Entzündungszeichen im Blut und einem Fieberanstieg erkennen. Auch Krampfanfälle können bei Keuchhusten auftreten. Dies betrifft etwa 4% der Erkrankten. Bei immerhin 0,5% können Gehirnschädigungen auftreten, die dauerhafte Schäden nach sich ziehen. Die Ursache für das Angreifen des Gehirns bei Keuchhusten ist noch ungeklärt. Durch das starke Husten können Einblutungen in die Bindehäute der Augen auftreten, aber auch Leisten- und Nabelbrüche.
Die ersten Aufzeichnungen über Keuchhusten stammen aus dem 15. Jahrhundert. Doch erst im 18. Jahrhundert wurde, nach großen Epidemien, der Keuchhusten als eigenständiges Krankheitsbild beschrieben. Den Weg für die erste Impfung 1933 ebneten unter anderem Jules Bordet und Octave Gengon, indem sie den Erreger isolieren konnten.

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